DGS: Niederlande: Über 200 Geflügelbetriebe wollen aussteigen

In den Niederlanden fließt nun beträchtlich mehr Geld in das freiwillige Ausstiegsprogramm aus der Nutztierhaltung, nachdem die Europäische Kommission am 8. April 2024 den Antrag der niederländischen Regierung genehmigt hat. Sowohl das Budget für das Landesprogramm zum Ausstieg aus der Nutztierhaltung (Landelijke beëindigingsregeling veehouderijlocaties - Lbv) als auch für das Lbv-Plus-Programm wurden kräftig aufgestockt. Rund 1,45 Milliarden Euro stehen zusätzlich zur Verfügung stehen.

Das Budget für das Lbv-Programm wird um 602 Millionen Euro erhöht, sodass nun 1,102 Milliarden Euro zur Verfügung stehen. Für das Lbv-Plus Programm werden zusätzliche 845 Millionen Euro bereitgestellt, was zu einem Gesamtbetrag von 1,820 Milliarden Euro führt. Die Entscheidung der EU-Kommission wurde von der niederländischen Regierung begrüßt, jetzt seien ausreichend Mittel vorhanden, um zukünftig alle genehmigten Anträge für Entschädigungszahlungen berücksichtigen zu können.

Längere „Bedenkzeit“ für Landwirte

Zusätzlich wird die Antragszeit für das Lbv-Plus-Programm bis zum 20. Dezember 2024 verlängert. Ursprünglich sollte die Frist am 5. April enden. Das Lbv-Plus Programm zielt darauf ab, Nutztierbetriebe stillzulegen, die besonders hohe Stickstoffemissionen verursachen. Die Verlängerung der Frist räume den Landwirten mehr Bedenkzeit für die doch gravierende Entscheidung ein, ihren Betriebszweig aufzugeben, wie das niederländische Landwirtschaftsministerium in einer Pressemeldung betont.

Gemäß aktuellen Zahlen der niederländischen Regierungsbehörde für Unternehmertum (Rijksdienst voor Ondernemend Nederland - RVO) haben bis zum 3. April 2024 insgesamt 1343 Viehzüchter einen Antrag für das Landesprogramm Lbv und das Lbv-Plus-Programm eingereicht. Dabei wurden 506 Anträge für das Programm Lbv gestellt, 621 für Lbv-Plus und 216 für entweder Lbv oder Lbv-Plus. Die meisten Anträge kamen mit 541 aus der Schweinehaltung, gefolgt von der Milchviehhaltung mit 356, der Kälbermast mit 162, der Geflügelhaltung mit 203 und schließlich 81 Anträgen von Betrieben mit der Haltung mehrerer Nutztierarten.