DGS: Kampf gegen die Vogelgrippe mit „eiserner Konsequenz“

02-05-2025

Polens Agrarminister Siekierski hat angekündigt, die härteren Auflagen zur Bekämpfung der HPAI mit „eiserner Konsequenz“ durchzusetzen.

von DGS MagazinQuelle Agra Europe (AgE)erschienen am 02.05.2025
 
Laut Angaben des polnischen Landwirtschaftsministeriums vom 27. April 2025 wurden in diesem Jahr bereits 82 Ausbrüche der Vogelgrippe in kommerziellen Geflügelhaltungen bestätigt. Die Woiwodschaft Großpolen wies hierbei mit 41 die meisten Fälle auf. © Colourbox.de
 
 

Mit „eiserner Konsequenz“ will Polens Landwirtschaftsminister Czeslaw Siekierski die mit Brüssel vereinbarten schärferen Biosicherheitsmaßnahmen im Kampf gegen die Vogelgrippe durchsetzen. Das meldet der Presse- und Fachinformationsdienst rund um die Agrarbranche, Agra Europe (AgE).

Siekierski wies am 25. April 2025 auf dem Europäischen Wirtschaftskongress in Kattowitz darauf hin, dass die für Biosicherheitsmaßnahmen der staatlichen Veterinärämter für 2025 insgesamt bereitgestellten 500 Mio. polnische Zloti (115 Mio. Euro) bereits aufgebraucht seien. Die Finanzmittel fehlten jetzt an anderer Stelle. Der Minister betonte, „so kann es nicht weitergehen“, da das Geld knapp sei und die Einbußen durch die Seuche enorm seien.

Zudem verpflichte das „Warnsignal“ der EU-Kommission die polnische Geflügelindustrie dazu, ihre Anstrengungen gegen eine weitere Ausbreitung der Vogelgrippe zu erhöhen, erklärte Siekierski. Die Gefahr von Exportbeschränkungen bestehe weiterhin. Diese seien durch die von der Branche gemeinsam mit der Veterinärinspektion entwickelten und Brüssel zugesagten Auflagen, die nun umgesetzt werden müssten, vermieden worden.

Gesunder Menschenverstand ist abhanden gekommen

Nun höre er aber Stimmen, die fragten, „müssen wir alle diese Bedingungen wirklich erfüllen?“ „Ja, das müssen wir“, bekräftigte der Minister. Er stellte heraus, dass die heutige Tierhaltung nahezu laborähnliche Bedingungen erfordere. „Dabei ist uns bei der Konzentration der Tierproduktion, insbesondere beim Geflügel, oft der gesunde Menschenverstand abhandengekommen“, konstatierte Siekierski. Zudem habe der Klimawandel zur Ausbreitung neuer Krankheiten und neue Bedrohungen geführt.

Der Vorsitzende des Nationalen Verbandes der Geflügelzüchter und Eierproduzenten, Pawel Podstawka, schlug ähnliche Töne an wie der Minister. Die Branche müsse ihre Aktivitäten nun überprüfen und entscheidende Schritte unternehmen, um die Ausbreitung des Vogelgrippevirus zu stoppen. Es dürfe nicht sein, dass Personen durch verantwortungsloses Handeln dem gesamten Geflügelsektor immer wieder Verluste bescherten.

Podstawka wies außerdem darauf hin, dass die EU-Kommission nicht von heute auf morgen der Branche neue Vorschriften auferlegt habe. Es sei ein Dialog eingeleitet und die Vorschläge der polnischen Geflügelindustrie und der Veterinärmedizin angenommen worden. Die Verhandlungen in Brüssel habe Veterinärchef Krzysztof Jazdzewski im Namen der Branche geführt. Es zeige sich also, dass es sich lohne, mit den EU-Vertretern zu reden und dass Argumente sie überzeugen könnten.

 
 

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